Kamerarucksäcke sind eine Wissenschaft für sich und wir brauchen einen neuen. Der alte Rucksack meiner Freundin reicht für 2 Objektive und platzt aus allen Nähten bzw. öffnete sich schon beim Gehen ein Reißverschluss und ein Objektiv landete auf dem Boden (zum Glück unbeschädigt). Wichtig beim neuen Rucksack war, dass er sich nach hinten öffnen lässt und damit diebstahlsicher ist und einiges reinpasst - im Zweifelsfall auch 2 Kameras samt Equipment. Und auch so für Freizeitaktivitäten, bei denen man etwas mehr dabeihaben möchte als nur die Kameraausrüstung. Also haben wir uns den K&F Concept Kamera Rucksack gekauft.Ich hatte schon mehrere Rucksäcke und besitze aktuell nur noch den Lowepro Hatchback 22l und Lowepro Pro Runner. Kurz die Hauptkritikpunkte der Rucksäcke, die ich benutz(t)e:- Der Amazon Basics Kamerarucksack eignet sich um das Equipment aufzubewahren und von A nach B z.B. im Auto zu transportieren. Auf den Schultern länger damit zum Wandern zu gehen funktionert nicht; der Rucksack ist für den Preis OK, viele transportieren ihre Drohne damit aber als (Outdoor) Kamerarucksack unbrauchbar und die Verarbeitung war maximal mäßig.- Der Hama Daytour 180 war globig, starr und leider ließ sich das Innenleben nicht wirklich frei gestalten. Einerseits konnte man ihn nach hinten öffnen was Diebstahlschutz propagierte, aber gerade der Zugriff auf die Kamera war auch von der Vorderseite möglich. Da man die Kamera mangels Variabilität nicht an einer anderen Stelle unterbringen konnte ging das Konzept "Diebstahlschutz" nicht ganz auf. Für die Größe hat man erstaunlich wenig darin untergebracht und gerade bei Teleobjektiven und Blitzen ist die teils runde und wenig flexible Bauweise an ihre Grenzen gestoßen.- Der Hatchback 22l ist für Systemkameras geeignet, da dann nicht fürs volle Equipment sondern mit Zeug für den täglichen Gebrauch für z.B. Wanderungen. Leider ist hier der Hüftgurt und der Brustgurt fast unbrauchbar. Zu voll bepackt auch nicht bequem. Dennoch ließ sich damit schon eine 6D mit 70-200mm 2.8, Blitz, Akkus, A6000 mit 2 Objektiven und etwas zum Trinken transportieren. Man neigt zum Schwitzen bei dem Rucksack.- Der Lowepro Pro Runner ist eher ein Arbeitstier und da passt alles rein, dafür sehr schwer aber man kann ihn tragen. Kritik ist der hohe Preis und der unbrauchbare Brustgurt. Des Weiteren musste ich alle Reißverschlüsse überarbeiten da die Bendel daran alle abgerissen sind. Verarbeitung könnte für den Preis besser sein. Laptopfach ist zwischen Rücken und Equipment - zwar gut gepolstert aber der Laptop ist enormen Druck ausgesetzt.Insofern ist der K&F Concept Rucksack ein Kandidat, der augenscheinlich diese Kritikpunkte nicht hat. Er lässt sich nur nach hinten öffnen, kostet nicht 200 Euro, gut verarbeitet, bequem und ist komplett variabel und nicht globig oder starr.LieferumfangRucksack Größe LDer Rucksack kam innerhalb eines Tages via Amazon Prime. Die Verpackung war ohne Schnickschnack. Der Rucksack in Folie geschützt in einem Karton. Die Rucksäcke müssen ja halbwegs stabil sein, viel Polsterung braucht man nicht. Schließlich müssen die schnell 5000 Euro und mehr beherbergen.PraxiserfahrungInsgesamt überzeugt der Rucksack. Verarbeitung und Wertigkeit sind nicht zu beanstanden. Er ist bequem und unauffällig funktional - er tut was er soll. Wenn man sich einmal entschieden hat wie man alles aufteilen möchte und das Rumgefummel mit den Klettteilen hinter sich hat, dann hat man die größte Hürde schon hinter sich. Die Stativhalterung reicht auf jeden Fall für Reisestative und mittelgroße Stative wie ein Rollei C5i aus. Das Stativ wird kompakt angeschnallt, funktioniert problemlos.Das Laptopfach ist vorne im Rucksack; da kann er zwar theoretisch schneller gestohlen werden aber ich finde das besser als direkt am Rücken wo dann mehrere Kilo Equipment auf den Laptop drücken. Ein 15" Laptop (Acer V5-573G) passt sogar entgegen der Beschreibung (nur bis 14") noch rein, aber 1cm längere Kante und es wäre wohl zu knapp. Grundsätzlich passt wirklich jede Menge in den Rucksack. Ob man ihn dann so tragen möchte sei dahingestellt, umso voller desto weniger lang würde ich damit rumlaufen. Aber so für die normale Tour über ein paar Stunden, mit Kamera, 2-3 Objektiven, Blitz, Akkus und etwas Kram ist alles sehr gut. Kommt dann Stativ und Laptop wie auch noch ein Objektiv und noch mehr Kram dazu, dann leidet der Tragekomfort etwas - hier ist jeder anders empfindlich und was den einen strört merkt der andere nicht.PacklisteCanon 6D. Canon 70-200mm 2.8 mit montierter Streulichtblende. Canon 50mm 1.8. Canon 100mm 2.8. Canon 24-70mm 4.0. Yongnuo 560 III. Rollei C5i. Acer V5-573G 15". Wacom Intuos Pro S. 6" E-Book Reader. Buch A5. Akkus. Kabel, Stifte und Kleinkram hätten auch noch Platz.So voll dient der Rucksack aber eher zum Transport des Inhalts und nicht für Wanderungen. Ohne montierte Streulichtblende würde sogar noch ein Blitz oder kleines Objektiv reinpassen. Sicher können Tetrisprofis den Platz auch noch weiter optimieren.Ansonsten: Mit Batteriegriff wird es bei einer sehr großen Kamera etwas eng werden wenn man sie reinstellen möchte. Ohne Objektiv hinlegen geht natürlich problemlos, wäre dann aber nicht unbedingt praxistauglich. Der Rucksack bekommt halt eine kleine Beule und voll bepackt spannt dann alles. Wir sehen das aber unkritisch da wir keine Batteriegriffe benutzen.FazitViel Stauraum, der sich flexibel gestalten lässt. Schaut gut aus mit dem grauen Stoff (nicht unbedingt wie ein Kamerarucksack), diebstahlsicher und ist gut verarbeitet. Preislich mehr als attraktiv, man darf aber auch keine 200 Euro Lowepro Qualität erwarten, aber Amazon Basics und die billigen Lowepro steckt der Rucksack schon weg. Bequem ist er auch wenn nicht überladen. Was will man mehr? Klar, es gibt Rucksäcke in allen Größen und ein 17" Laptop passt halt nicht rein. Aber für ein 13-14" Laptop, ggf. auch 15" oder Tablet, Kamera mit 2-3 Objektiven und Blitz und Zubehör ist der Rucksack von K&F Concept wirklich super. Man kann mehr reinpacken als man denkt, allerdings leidet dann der Komfort. In der Preisklasse hab ich bisher nichts besseres gefunden, auch in der Klasse darüber bis so 80-90 Euro wird es schwer.